Mit Wettervorhersagen ist es wie mit allen Prognosen: sie sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Ein Outdoor-Event so zu timen, dass das Wetter garantiert mitspielt, ist daher unmöglich.
Es gibt aber wenigstens Versicherungen, die Veranstaltern helfen können, die Verluste durch Schlechtwetter zu begrenzen. Welche sind das ?
Der Klassiker ist die Veranstaltungsausfallversicherung. Wie der Name schon sagt, muss ein Event, z.B. ein Open-Air-Konzert, durch Regen ausfallen oder abgebrochen werden und dem Veranstalter dadurch ein finanzieller Schaden entstehen.
Dazu sind vor Versicherungsbeginn die Kosten der Veranstaltung anzugeben. Diese werden addiert und bilden die Versicherungssumme, also die maximal versicherte Schadenhöhe. Wenn es in weiterer Folge zu einem Ausfall kommt, muss der Veranstalter noch nachweisen, dass ihm die geforderten Kosten auch tatsächlich entstanden sind.
Selbstverständlich muss auch der Regen, der den Versicherungsfall auslöst, vor Vertragsabschluss präzisiert werden. Zu vereinbaren ist dazu mit dem Versicherer, welche Regenmenge in welcher Zeit zu Boden gehen muss, um als versichertes Ereignis zu gelten.
Wenn alle 3 Voraussetzungen – versichertes Regenereignis + Ausfall der Veranstaltung + nachweisbarer Schaden – erfüllt sind, besteht Versicherungsschutz. Für Open-Air-Konzerte oder ähnliche Events sind diese Voraussetzungen schnell einmal gegeben, weshalb Veranstaltungsausfallversicherungen in der Praxis häufig abgeschlossen werden.
Bei anderen Veranstaltungen, wie z.B. bei einem Straßenfest, geht diese Versicherungsart jedoch am Bedarf vorbei. Nämlich dann, wenn bei Regen eben nicht abgebrochen oder abgesagt wird, dafür aber nur wenige Besucher erscheinen und der Veranstalter einen schmerzhaften Einnahmenausfall erleidet. Hier sind erstens die genannten 3 Voraussetzungen nicht kumulativ erfüllt, und zweitens ist mangelndes Publikumsinteresse in einer Veranstaltungsausfallsversicherung auch noch ausgeschlossen. Die Leistungsfreiheit der Versicherung ist sozusagen doppelt begründet. Gibt es auch für solche Events eine Lösung ?
In diesen Fällen bietet die sog. parametrische Regenversicherung Schutz. Hier wird ebenfalls ein bestimmter Messwert (Parameter) vereinbart, nämlich wieder das versicherte Regenereignis, das durch die Niederschlagsmenge und die Zeit, in der es regnet, definiert wird. Anders bei dieser Versicherungsart ist, dass die benötigte Versicherungssumme vom Veranstalter frei gewählt werden kann und dadurch unabhängig von der Höhe der Veranstaltungskosten ist (Ausnahmen bestätigen die Regel). Wenn das vereinbarte Regenereignis eintritt, ist die gewählte Summe fällig. Weitere Voraussetzungen wie Eventabbruch, Schadennachweis, etc. kennt die parametrische Regenversicherung nicht.
Wenn man einmal weiß, dass es diese verschiedenen Regenversicherungsarten gibt und den Unterschied zwischen ihnen versteht, ist schon viel gewonnen.
Dann geht es nur noch darum, den richtigen Anbieter zu finden, die passende Niederschlagsmenge samt Messzeitraum zu wählen, eventuell die Messmethoden zu hinterfragen und auf die Kosten zu achten. Denn billig sind Regenversicherungen nicht !
Und last but not least: sich frühzeitig darum kümmern ! Sämtliche Anbieter verlangen, dass der Vertragsabschluss mehrere Wochen vor dem Event erfolgt. Wer zu spät dran ist, bekommt kein Offert mehr.