Viele Vereinsverantwortliche sorgen sich, dass bei ihren Veranstaltungen ein Schaden passiert, der eine Haftung auslöst. Oft sind Veranstaltungen sogar das einzige Haftungsrisiko, das Vereine versichern wollen – bei Perchten- und Krampusvereinen ist das fast regelmäßig der Fall.
Dabei gehören gerade sie aufgrund von diversen Vorkommnissen in den letzten Jahren zu den sehr schwer zu versichernden Vereinen. Sie zählen bei den meisten Versicherern zu den „unerwünschten Risiken“, wie man das im Jargon der Assekuranz nennt.
Im Prinzip gibt es 2 verschiedene Haftpflichtversicherungen, die den Versicherungsbedarf abdecken können: die Vereinshaftpflicht und die Veranstalterhaftpflicht.
Veranstalterhaftpflichtversicherung:
An die Veranstalterhaftpflichtversicherung denkt man zuallererst, da sie ja schon im Namen das Risiko trägt, das versichert werden soll. Es gibt in Österreich im Wesentlichen allerdings nur einen Versicherungsanbieter für Perchten- und Krampusläufe.
Zu unterscheiden ist, ob der jeweilige Verein als Veranstalter auftritt oder bei einem Lauf, der von jemand anderem organisiert wird, nur „mitläuft“. Nur mitlaufende Passen haben es leichter, Versicherungsschutz zu bekommen, weil sie nicht der relativ strengen Veranstalterhaftung unterliegen. Die Prämien sind hier auch etwas billiger.
Vereine, die selbst als Veranstalter auftreten, tun sich schwerer. Bei Schäden sind sie der Hauptadressat für Schadenersatzansprüche, aber auch für dieses Haftungsrisiko wird in der Regel Versicherungsschutz geboten.
Vereinshaftpflichtversicherung:
Für Perchten- und Krampusvereine gab es die Vereinshaftpflichtversicherung in den letzten Jahren gar nicht mehr. Das ist schade, weil in jeder Vereinshaftpflichtversicherung Veranstaltungen automatisch mitversichert sind und man sich somit die Prämien für die Veranstalterhaftpflicht sparen würde, die bei mehreren Läufen pro Saison einen stolzen Betrag ergeben können. Dazu kommt, dass die Vereinshaftpflicht einen zusätzlichen Schutz für das Vereinsleben außerhalb von Veranstaltungen bieten würde, der in der Veranstalterhaftpflicht fehlt.
Interessanterweise sind jedoch seit kurzem neue Anbieter auf dem Markt, die solche Versicherungen doch wieder anbieten. Auch sie unterscheiden zwischen selbstorganisierten Veranstaltungen und solchen, an denen man nur teilnimmt. Bei den selbstveranstalteten Läufen gibt es Beschränkungen bei der Teilnehmerzahl und bei der Anzahl der versicherten Läufe. Bei den Läufen, an denen man nur teilnimmt, gibt es diese Beschränkungen nicht.
Empfehlung:
Bei einem Lauf pro Saison, an dem man als „Mitläufer“ mitmacht, ist eine Veranstalterhaftpflichtversicherung billiger.
Nimmt ein Verein pro Saison an verschiedenen Läufen teil und möchte er auch öfter als einmal versichert sein, sollte er sich seinen Versicherungsbedarf genauer überlegen und im Idealfall von Spezialisten analysieren lassen.
Abgesehen vom Komfort, automatisch Schutz zu haben und nicht vor jedem Lauf an die Versicherung denken zu müssen, ist es gut möglich, dass eine Menge Geld eingespart werden kann.